Gefahr von Wildunfällen steigt nach der Zeitumstellung / Im November und April passieren besonders viele Unfälle mit Tierkollisionen

Berlin (ots) –

Mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit steigt die Gefahr von Wildunfällen auf deutschen Straßen spürbar an. Die Verti Versicherung AG zeigt anhand aktueller Zahlen, dass jetzt wieder besonders viele Unfälle drohen und erklärt, was man für die Schadenregulierung durch die Versicherung beachten muss.

Wildunfälle können sich das ganze Jahr über und zu jeder Tageszeit ereignen. Doch während es im Sommer vergleichsweise selten zu Kollisionen mit Tieren kommt, steigt jetzt nach der Zeitumstellung die Gefahr wieder an. In den vergangenen drei Jahren war im November bei rund 12 Prozent aller Vollkaskoschäden ein Tier beteiligt. Bei Teilkaskoschäden lag die Quote sogar über 15 Prozent und damit deutlich höher als von Juni bis August. In diesen Monaten lagen die Werte jeweils bei unter 10 Prozent (Vollkasko) bzw. unter 12 Prozent (Teilkasko). Das zeigt die Statistik der Verti Versicherung AG. Der Spitzenwert liegt bei beiden Versicherungsarten allerdings nach der (Ende März erfolgenden) Umstellung auf die Sommerzeit: Im April war in der Vollkasko bei knapp 14 Prozent aller Schäden ein Tier beteiligt, bei der Teilkasko sogar bei über 18 Prozent und damit bei fast jedem fünften Unfall.

Die Kosten für Wildunfälle steigen nach den Angaben des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) seit Jahren – demnach regulierten die Autoversicherer 2024 Wildunfall-Schäden von über einer Milliarde Euro, umgerechnet rund 3 Millionen Euro pro Tag. „Die häufigsten Schäden, die im Zusammenhang mit Tieren gemeldet wurden, waren bei uns in den vergangenen drei Jahren Zusammenstöße, Unfälle durch das Ausweichen vor einem Tier sowie Marderschäden“, berichtet Alexander Held, Kfz- und Versicherungsexperte bei Verti. Marderschäden sind vor allem dann gefährlich, wenn das kleine Raubtier die Bremsschläuche durchbeißt.

„Wildtiere sind häufig in Gruppen unterwegs“

Auch wenn sich Wildunfälle nie ganz ausschließen lassen, gibt es Möglichkeiten, das Risiko zu minimieren. Autofahrer sollten stets damit rechnen, dass Tiere plötzlich auf die Fahrbahn treten – selbst wenn sie das Fahrzeug sehen. „Wildtiere können die Geschwindigkeit von Autos nicht einschätzen und reagieren oft unvorhersehbar“, warnt Alexander Held. „Ein Reh oder Wildschwein wartet nicht ab, dass Sie vorbeifahren, sondern läuft möglicherweise direkt vor das Fahrzeug – auch wenn es Sie vorher gesehen hat.“ Hinzu komme, dass Wildtiere häufig in Gruppen unterwegs seien: „Es ist gar nicht selten, dass auf das erste Tier noch weitere folgen.“

Viele Fahrer begingen aus Reflex den Fehler eines riskanten Ausweichmanövers. „Auch wenn es erstmal merkwürdig klingen mag, sollte man das unbedingt vermeiden“, sagt Held. Denn ein Ausweichmanöver könne durch eine Kollision mit dem Gegenverkehr oder einem Baum zu deutlich schwereren Unfällen führen als ein Zusammenstoß mit dem Wildtier. Die richtige Reaktion bei einer Wildsichtung ist Held zufolge: „Fernlicht auszuschalten, um das Tier nicht zu blenden, und kontrolliert bremsen. Und hupen Sie! Hupen kann helfen, das Tier zu verscheuchen.“ Im Zweifelsfall sei ein kontrollierter Zusammenstoß mit dem Tier immer besser als ein hochriskantes Ausweichmanöver.

Polizei verständigen ist in den meisten Bundesländern Pflicht

Kommt es dennoch zu einem Zusammenstoß, ist es wichtig, die Unfallstelle sofort abzusichern: „Dazu gehört das Einschalten der Warnblinkanlage, das Anlegen einer Warnweste und das Aufstellen eines Warndreiecks. Falls Personen verletzt wurden, sollte ein Rettungswagen gerufen werden“, erklärt Held. In jedem Fall müsse die Polizei verständigt werden – in den meisten Bundesländern ist dies ohnehin Pflicht. Das verletzte oder tote Tier sollte keinesfalls berührt oder mitgenommen werden. „Selbst stark verletzte Wildtiere können in ihrer Todesangst sehr gefährlich werden, auch gilt Mitnehmen als Wilderei.“ Die Bergung übernehme der zuständige Förster.

Polizei und Förster sind auch wichtig, wenn es dann darum geht, den Schaden von der Versicherung regulieren zu lassen: „Hierfür benötigen Sie eine so genannte Wildschadenbescheinigung. Diese wird Ihnen von der Polizei oder dem Förster ausgestellt.“ Generell empfiehlt Alexander Held, den Unfall möglichst gut zu dokumentieren – mit Fotos vom Unfallort, dem Tier und dem Fahrzeug. „Da heute fast jeder ein Handy bei sich hat, ist das auch viel einfacher als früher.“

Feine Unterschiede in den Versicherungsbedingungen

Mit der Übernahme der am Fahrzeug entstandenen Schadenkosten durch die Versicherung kann nur rechnen, wer mindestens eine Teilkaskoversicherung hat. Ein kleiner, aber feiner Unterschied liegt dann noch in den genauen Versicherungsbedingungen: „Manche Versicherer zahlen nur bei Zusammenstößen mit Haarwild. Die Verti Versicherung AG dagegen zahlt im Klassik- und Premium-Tarif bei Zusammenstößen mit Tieren aller Art“, so Held. „Es ist dann egal, ob Ihnen ein Reh oder ein Schaf vors Auto läuft oder ob Ihnen ein Vogel in die Scheibe fliegt.“

Mehr Wissenswertes zu Wildunfällen steht im Verti-Ratgeber unter https://www.verti.de/ratgeber/wildunfall-versicherung/.

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