Deutlicher Anstieg: Deutsche Unternehmen planen Erhöhung ihrer KI-Investitionen

München (ots) –
92 Prozent der deutschen Führungskräfte wollen 2026 ihre KI-Budgets im Vergleich zu 2025 erhöhen – 51 Prozent sogar um mehr als 25 Prozent. Die KI-Transformation bleibt dennoch fragmentiert.
Deutsche Unternehmen investieren deutlich mehr in KI, wie eine aktuelle Studie des Technologieberatungsunternehmens Slalom unter 2000 Befragten weltweit und 161 Befragten in Deutschland zeigt. Demnach planen 92 Prozent der befragten Führungskräfte, ihre KI-Investitionen 2026 gegenüber 2025 zu erhöhen. Die Mehrheit (51 Prozent) plant Mehrausgaben von mehr als 25 Prozent. 46 Prozent wollen ausgewogen investieren, 20 Prozent ROI-getrieben und 16 Prozent aggressiv. Weitere 16 Prozent möchten investieren, um zu testen und zu lernen. „Der Investitionswille in KI-Technologien ist ein äußerst positives Signal. Doch Technologie und Mitarbeiterbefähigung sollten auf eine gut abgestimmte Strategie folgen, nicht umgekehrt. KI-Projekte sind nur dann erfolgreich, wenn sie mit konkreten Geschäftswerten und Mitarbeiterbefähigung umgesetzt werden. So entstehen nachhaltige Ergebnisse statt teurer Experimente“, erklärt Denis Gassmann, Geschäftsführer von Slalom Germany.
Der Investitionsschub ist möglicherweise durch den Wettbewerbsdruck getrieben. 14 Prozent der Befragten beobachten einen aggressiven KI-Ansatz von Konkurrenten, weitere 36 Prozent glauben, dass Mitbewerber KI bereits auf eine Weise einsetzen, die die Wettbewerbslandschaft verändern könnte. Nur 8 Prozent haben noch keinen nennenswerten KI-Einsatz bei der Konkurrenz festgestellt.
ROI-Erwartungen zögerlich, Transformation bleibt fragmentiert
Trotz der hohen Investitionsbereitschaft bleibt die KI-Transformation in deutschen Unternehmen fragmentiert. 35 Prozent der Führungskräfte geben an, dass KI vor allem innerhalb einzelner Abteilungen genutzt wird. Nur 30 Prozent setzen KI bereits entlang mehrerer Stufen der Wertschöpfungskette ein und lediglich 7 Prozent haben unternehmensweit End-to-End transformiert.
Zudem erwartet nur ein Zehntel der Befragten (13 Prozent) einen ROI ihrer KI-Investments in weniger als einem Jahr. Etwa die Hälfte (52 Prozent) rechnet mit einem ROI in ein bis zwei Jahren und 28 Prozent in drei bis fünf Jahren.
Damit liegen die deutschen Unternehmen unter dem internationalen Schnitt. Auf globaler Ebene erwartet ein Fünftel (22 Prozent) einen ROI in weniger als einem Jahr – knapp 10 Prozent mehr als in Deutschland. Etwa die Hälfte (46 Prozent) rechnet mit Wertschöpfung in ein bis zwei Jahren und ein Viertel (25 Prozent) in drei bis fünf Jahren. Auch der direkte Vergleich mit den USA offenbart Differenzen: Dort erwarten bereits 25 Prozent der Befragten einen ROI in weniger als einem Jahr, 46 Prozent in ein bis zwei Jahren und 22 Prozent in drei bis fünf Jahren. „Unsere Beratungs- und Implementierungserfahrung zeigt: viele deutsche Unternehmen wissen nicht, wo sie ihre KI-Transformation beginnen sollen. Projekte mit klarer und messbarer Wertschöpfung sind eine gute Basis, um die KI-Transformation zu starten und im nächsten Schritt die Erfolge in der Organisation zu skalieren. Dieses Mindset muss in deutschen Unternehmen etabliert werden, um im internationalen Wettbewerb mitzuhalten“, sagt Andrei Svirida, Senior Director KI-Engineering, Slalom Germany.
Konservative Haltung bei Geschäftsmodellen
Auch wenn deutsche Unternehmen vermehrt in KI investieren wollen, bleibt die strategische Ausrichtung konservativ. Die überwiegende Mehrheit (78 Prozent) betrachtet KI als Tool für Kostenreduktion und betriebliche Effizienz, mehr als zwei Drittel (69 Prozent) als Wegbereiter für schnellere Entscheidungen. Weniger als die Hälfte (39 Prozent) sehen in KI einen Katalysator, das gesamte Geschäftsmodell neu zu denken – international sind es 48 Prozent.
Die Zurückhaltung spiegelt sich auch in der Strategieplanung wider. Ein Drittel (34 Prozent) passt die KI-Strategie kontinuierlich an die Geschäftsstrategie an, während 22 Prozent quartalsweise und 18 Prozent halbjährlich aktualisieren. Weitere 12 Prozent nehmen Anpassungen jährlich vor, 4 Prozent weniger als ein Mal im Jahr und 9 Prozent haben keine Strategie. „Die Geschwindigkeit, in der sich KI weiterentwickelt, wird immer rasanter. Umso wichtiger ist es, KI-Strategie und Geschäftsstrategie häufig abzugleichen und KI als Chance für völlig neue Kundenerlebnisse und Geschäftsmodelle zu begreifen. Deutsche Unternehmen haben hier sehr viel ungenutzte Potenziale“, erklärt Gassmann.
Kundenstrategie hinkt KI-Entwicklung hinterher
Ebenfalls konservativer zeigen sich deutsche Unternehmen in der kundenorientierten KI-Strategie. Laut befragten Führungskräften passt nur ein Viertel (23 Prozent) der deutschen Unternehmen die Kundenstrategie aktiv auf KI an, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Weniger als die Hälfte (46 Prozent) führt erste, gezielte Änderungen durch, jedoch ohne umfassendere Strategie. 28 Prozent erkennen die Notwendigkeit, haben aber nichts Wesentliches geändert. Die KI-Prioritäten im Umgang mit Kunden sind KI-erzeugte generative Inhalte und personalisierte Customer Journeys (72 Prozent) sowie autonome Service-Agenten (57 Prozent). Ansätze wie synthetische Kunden- und Verhaltenssimulationen nutzen nur 23 Prozent. „Vertrauensvolle und nachvollziehbare KI-Modelle werden bereits in vielen Bereichen der Kundeninteraktion eingesetzt. Deutsche Unternehmen müssen sich mehr trauen, wenn sie den Anschluss nicht verlieren wollen“, betont Svirida.
Externe Expertise als Hilfsstütze
Bei der Umsetzung ihrer ambitionierten KI-Pläne setzen deutsche Führungskräfte und das mittlere Management verstärkt auf externe Partner. 67 Prozent ziehen KI-Consultants und -Dienstleister heran für Kosteneffizienz und ROI, 63 Prozent, um schnellere Implementierung und Wertschöpfung zu erreichen und 52 Prozent für den Zugang zu modernster Technologie. „Externe Dienstleister haben als Außenstehende oft einen klareren Blick. Zudem verfügen sie über gezielte Teams, die immer am Puls der Technologien und Implementierung sind. Daher können sie eine große Stütze sein, um skalierbare Strategien und Plattformen zu implementieren und nachzuhalten, sowie Mitarbeiter mit gezielten Programmen zu befähigen“, sagt Svirida.
Unter https://www.slalom.com/us/en/services/artificial-intelligence können Sie sich registrieren, um den vollständigen Bericht zu erhalten, der im Laufe des Jahres veröffentlicht wird.
Über die Studie:
Die vorliegende Untersuchung wurde vom 8. bis 19. August 2025 im Auftrag von Slalom durch das Dienstleistungsunternehmen GLG Insights durchgeführt und umfasste 2.000 Führungskräfte, Manager und Fachexperten aus fünf Ländern: den USA (1.240 Befragte), dem Vereinigten Königreich und Irland (417 Befragte), Kanada (182 Befragte) und Deutschland (161 Befragte). Befragt wurden ausschließlich Personen, die in Unternehmen arbeiten, die ihre KI-Journey bereits gestartet haben oder dabei sind, den Prozess der KI-Einführung zu starten. Weltweit arbeiten 71 Prozent der Befragten für Unternehmen, die bereits aktiv in KI-Initiativen stecken, während 30 Prozent in Unternehmen tätig sind, die den Einführungsprozess gestartet haben. In Deutschland liegt dieser Anteil bei 65 zu 35 Prozent. Die Studie konzentriert sich auf größere Unternehmen: 98 Prozent der weltweit Befragten arbeiten in Unternehmen mit mehr als 500 Millionen US-Dollar Umsatz. 30 Prozent der Befragten arbeiten in Unternehmen mit mehr als zehn Milliarden US-Dollar Jahresumsatz. In Deutschland arbeiten 40 Prozent der Befragten in Unternehmen mit mehr als zehn Milliarden US-Dollar Jahresumsatz. 56 Prozent der weltweit befragten Entscheider sind finale Entscheider oder Mitentscheider, 41 Prozent beeinflussen Entscheidungen oder geben Empfehlungen ab. In Deutschland sind 51 Prozent der Befragten finale Entscheider oder Mitentscheider, 41 Prozent beeinflussen Entscheidungen und acht Prozent geben Input. Für die Übersichtlichkeit wurden die Zahlen gerundet, sodass die kumulierten Summen möglicherweise nicht 100 Prozent ergeben.
Über Slalom Germany
Slalom ist ein führendes international tätiges Technologieberatungsunternehmen, mit Hauptsitz in Seattle, Washington. Die Mitarbeiter in 53 Büros in 12 Ländern helfen Kunden weltweit, mit menschenzentrierten End-to-End-Lösungen in den Bereichen Cloud, Künstliche Intelligenz und Daten, echte Geschäftswerte zu generieren.
Mit über 244 Projekten für mehr als 106 Kunden, ist Slalom Germany seit 2022 ein vertrauenswürdiger Partner großer und mittelständischer Unternehmen in der DACH-Region. An den Standorten München, Düsseldorf und Frankfurt am Main arbeiten rund 200 Mitarbeiter an der digitalen Transformation von Geschäftsmodellen und Arbeitsorganisationen, um Effizienzen zu fördern, nachhaltiges Wachstum zu erzielen und Mehrwerte für Kunden zu generieren.
Für weitere Informationen siehe: www.slalom.com, LinkedIn (https://www.linkedin.com/company/slalom-consulting/) oder Instagram (https://www.instagram.com/slalomgermany/).
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Quelle: ots