Erster Deutsch-Türkischer Automobilgipfel: Neue industrielle Achse für Europas Mobilitätswirtschaft

Berlin (ots) –

In einer Phase tiefgreifender Veränderungen in der globalen Industriepolitik rückt die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Türkiye stärker in den Fokus. Auf dem ersten Deutsch-Türkischen Automobilgipfel am 20. November 2025 in Berlin diskutierten führende Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Forschung beider Länder über die Zukunft der europäischen Automobilindustrie und die Rolle bilateraler Partnerschaften bei der technologischen Transformation.

Der Gipfel fand vor dem Hintergrund der fortschreitenden Umstellung der Automobilindustrie auf Elektromobilität, Digitalisierung und nachhaltige Wertschöpfung statt. Deutschland gilt nach wie vor als industrielles Zentrum Europas, während Türkiye mit einer breiten Produktionsbasis, hoher Exportquote und wachsender Entwicklungs- und Engineering-Kompetenz eine zunehmend wichtige Rolle in der europäischen Lieferkettenarchitektur einnimmt.

Unter den Teilnehmern waren der türkische Industrie- und Technologieminister Mehmet Fatih Kacir, Dr. Herbert Diess, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG und heutiger Aufsichtsratsvorsitzender der Infineon Technologies AG, Till Oberwörder, CEO von Daimler Buses, sowie Gürcan Karakas, CEO von Togg. Die Panels befassten sich mit zentralen Themen der industriellen Transformation – von technologischer Innovation über Digitalisierung der Produktion bis hin zu nachhaltigen Lieferketten und Forschungspartnerschaften.

„Türkiye ist längst kein reiner Produktionsstandort mehr, sondern Teil der technologischen Wertschöpfung Europas“, erklärte Baran Çelik, Vorsitzender des Verbands der Automobilindustrie-Exporteure (OIB). „Gemeinsam mit Deutschland können wir den Wandel hin zu einer nachhaltigeren und digitaleren Automobilindustrie aktiv gestalten – mit einer Partnerschaft, die auf Vertrauen, Geschwindigkeit und Innovationskraft beruht. Diese Zusammenarbeit umfasst nicht nur den gegenseitigen Handel, sondern auch gemeinsame Entwicklungsprozesse, Forschungsaktivitäten und eine engere Integration der Lieferketten, um Europa als Produktions- und Innovationsstandort zu stärken. Als türkische Automobilindustrie sind wir bereit, Europa in diesem Wandel zu unterstützen – und laden unsere Partner ein, die Zusammenarbeit mit Türkiye weiter zu vertiefen.“

Yakup Birinci, Vorsitzender des türkischen Zulieferverbands TAYSAD, knüpfte daran an: „Während wir heute hier in Berlin diesen Gipfel abhalten, sind 410 Lkw mit hochwertigen Komponenten und Teilen der türkischen Zulieferindustrie auf dem Weg nach Deutschland. Sie beliefern die deutsche Automobilindustrie – jeden Tag, jede Stunde, ohne Unterbrechung. Das ist weit mehr als eine logistische Leistung: Es ist ein sichtbarer Ausdruck eines Vertrauensverhältnisses, das sich über mehr als ein halbes Jahrhundert entwickelt hat, und ein Beleg für die strategische Partnerschaft und enge Verbundenheit zwischen unseren Industrien. Türkiye sollte im Rahmen der europäischen Strategie für widerstandsfähige Lieferketten, der Batteriepolitik und der Vision einer grünen Mobilität als gleichwertiger Partner betrachtet werden.“

Die Gespräche in Berlin machten deutlich, dass beide Länder die Transformation der Mobilitätswirtschaft als gemeinsame Aufgabe verstehen – mit dem Ziel, industrielle Resilienz, technologische Offenheit und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu sichern.

Minister Mehmet Fatih Kacir betonte in diesem Zusammenhang die strategische Bedeutung des Standorts Türkiye:

„Türkiye verfügt über ein hochentwickeltes Forschungs- und Innovationsökosystem sowie über eine starke, tief verankerte industrielle Infrastruktur. Damit ist unser Land hervorragend darauf vorbereitet, in der Transformation der Automobilbranche zu einem mobilitätsorientierten Ökosystem eine führende Rolle zu übernehmen.“

Auch aus der deutschen Industrie kam Zustimmung zu dieser Einschätzung.

Dr. Herbert Diess hob hervor:

„Die Stärken der Türkei – von wettbewerbsfähigen Kosten bis hin zu einer dynamischen Produktionslandschaft – tragen direkt zur Wettbewerbsfähigkeit Europas bei.“

Till Oberwörder hielt ebenfalls fest:

„Es bleibt dabei, dass die Türkei für uns strategisch wichtigster Baustein in unserem gesamten Setup ist.“

Der Gipfel verdeutlichte, welche Rolle die deutsch-türkischen Beziehungen im europäischen Wandel hin zu neuer Mobilität bereits spielen – und welche Bedeutung ihnen künftig zukommen könnte.

Hintergrund:

Der Deutsch-Türkische Automobilgipfel wurde 2025 erstmals in Berlin veranstaltet. Er bringt führende Vertreter aus Politik, Industrie und Forschung beider Länder zusammen, um über die Herausforderungen und Chancen der Automobilindustrie im europäischen und globalen Kontext zu diskutieren.

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