GEPA: Durch Lernen wachsen/ Welttag gegen Kinderarbeit

Wuppertal (ots) –
Bildung großgeschrieben: Zum Welttag gegen ausbeuterische Kinderarbeit zeigt die GEPA, wie Fair Trade zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt – am Beispiel der Partner-Kooperativen CECAQ-11 (São Tomé) und ACPCU (Uganda). Beide Genossenschaften setzen auf frühe Förderung: CECAQ-11 errichtete mehrere Kindergärten. ACPCU investiert Fairtrade-Prämien in den Ausbau zweier Schulen und vergibt High-School-Stipendien für besonders begabte Kinder.
Demgegenüber sind laut Weltorganisation für Arbeit (ILO) weltweit 160 Millionen Kinder in ausbeuterischer Arbeit gefangen – die Hälfte davon in Afrika, oft unsichtbar in informellen Lieferketten und ohne Bildungschance. Die ILO ruft mit einem Aktionsplan zu Schutz, Prävention und Partnerschaft auf. Bildung ist dabei zentral – und das Mindestalter für Erwerbsarbeit soll bei mindestens 15 Jahren liegen. www.ilo.org
CECAQ-11 (São Tomé): Kindergärten als Investition in die Zukunft
Bei CECAQ-11 werden schon die Kleinsten gefördert. Denn aus den Geldern des Fairen Handels der GEPA konnte in der Gemeinde Quimpo ein gut ausgestatteter Kindergarten für Kinder bis fünf Jahren eingerichtet werden – auch für Kinder von Mitgliedern der Gemeinde, die kein eigenes Land besitzen. Leiterin Solange wird von CECAQ-11 bezahlt. Sie sagt: „Ich bin sehr froh, hier mein täglich Brot zu verdienen, die Arbeit mit den Kindern macht mir sehr viel Spaß!“
Danilson dos Santos engagiert sich neben seiner Tätigkeit als Kakaobauer sehr für die frühe Förderung von Kindern. In der Kindertagesstätte Bernardo Faro wurde 2016 ein alter Waschraum zur Kita für ca. 20 Kinder von zwei bis fünf Jahren umgebaut. „Ich danke der GEPA, die uns beim Umbau finanziell unterstützt hat“, sagt Danilson. „So können die Eltern weiterarbeiten, um unsere Produktion von Qualitätskakao zu steigern.“
Seit Anfang dieses Jahres gibt es in der Gemeinde Claudino Faro eine weitere Kindertagesstätte für 27 Kinder von zwei bis fünf Jahren, in der Danilson jetzt als Vorschullehrer arbeitet. Das Grundstück, auf dem der Kindergarten gebaut wurde, hat CECAQ-11 von der Gemeinde mithilfe der Fairtrade-Prämie gekauft und dem Staat für den Bau des Kindergartens zur Verfügung gestellt. Der Neubau zeichnet sich durch großzügig geschnittene, lichtdurchflutete Räume und moderne Sanitäranlagen aus. Es gibt auch eine kleine Bibliothek für die Kinder.
ACPCU (Uganda): Wo fairer Kaffee Schule macht
Mit Fairtrade-Prämien unterstützt ACPCU den Erhalt und Ausbau von Schulen in der Region Ankole. An der Nyandozo Primary School aus den 1950er-Jahren wurde ein geschlechtergetrennter Waschraum gebaut – ein wichtiger Schritt, damit Mädchen auch während ihrer Periode am Unterricht teilnehmen können. Im Schulgarten lernen die Kinder Agroforstwirtschaft mit Kaffee- und Bananenpflanzen.
Auch die Nyakashambya Boarding School für Mädchen profitiert: Seit ihrer Sanierung 2023 wurden neue Klassen-, Verwaltungs- und Schlafräume errichtet. Die Schülerinnen-Zahl stieg von 87 auf rund 900 – nicht zuletzt durch das Bildungskonzept, das sehr auf Entwicklung von Sozialkompetenzen wie Fürsorge, Ehrlichkeit und Toleranz setzt. Ein Ausbau der Schule ist geplant – ebenfalls finanziert durch Fairtrade-Prämien.
Ein weiteres Beispiel für den Bildungserfolg bei ACPCU: Bauer Kavundu Yoram konnte durch den Kaffeehandel die Ausbildung seiner sechs Töchter finanzieren. Heute arbeiten alle in Regierungsämtern – ein Zeichen für die nachhaltige Wirkung von Bildung und Fairem Handel.
https://www.gepa.de/blog/neuigkeiten/detail/zu-gast-bei-gepa-kaffeepartnern-in-ostafrika
Strukturelle Ursachen für Kinderarbeit
Die Ursachen ausbeuterischer Kinderarbeit sind meist strukturell: niedrige Löhne der Eltern, zu niedrige Rohwarenpreise, Gewinnmaximierung der aufkaufenden Unternehmen – selbst bei hohen Weltmarktpreisen wie jetzt bei Kakao. Hinzu kommen finanzielle Notlagen entlang der Lieferkette und kriminelle Machenschaften einzelner Akteure.
Der Faire Handel setzt hier an: Durch faire Preise und Löhne, langfristige Handelsbeziehungen und Bildungsförderung – oft finanziert über Fair-Handels-Prämien – soll Kinderarbeit überflüssig werden. Auch die Sensibilisierung der Produzent*innen für die gesunde Entwicklung ihrer Kinder ist ein zentraler Bestandteil. Das Einhalten menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten, Risikomanagement sowie Rückverfolgbarkeit der Lieferkette stehen für die GEPA und ihre Partnerkooperativen an erster Stelle.
Weitere Hintergrundinfos unter www.gepa.de/welttag-gegen-kinderarbeit
Als Fair Trade-Pionierin steht die GEPA seit 50 Jahren (Gründungsdatum: 14.05.1975) für Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis mit TOP3 in der Kategorie „Unternehmenspartnerschaften 2020“ für die langjährige Zusammenarbeit mit dem Teepartner Tea Promoters India und mit dem „CSR-Preis der Bundesregierung 2020“ in der Kategorie „Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement“ sowie Ende 2023 mit dem German SDG-Award Kategorie „Unternehmen“. Als eines von wenigen Unternehmen in Deutschland hat sich die GEPA nach dem Garantiesystem der WFTO prüfen lassen. Näheres zu Preisen und Auszeichnungen sowie zur GEPA allgemein unter www.gepa.de, alle Produkte unter www.gepa-shop.de.
Mitgliedschaften:
– World Fair Trade Organization (WFTO)
– European Fair Trade Association (EFTA)
– Forum Fairer Handel (FFH)
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Quelle: ots