Berlin / Erlangen (ots) –
– Der deutsche Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, und Dr. Markus Wittmann, Ministerialdirektor im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, übergaben persönlich den Förderbescheid über 72,5 Millionen Euro.
– Im Rahmen des Projekts soll bis 2028 ein LOHC-Hub in Südbayern entstehen, an dem jährlich bis zu 1.800 Tonnen grüner Wasserstoff für lokale industrielle Abnehmer und die Einspeisung in Pipelines bereitgestellt werden.
Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck und Dr. Markus Wittmann, Ministerialdirektor im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, haben offiziell einen Förderbescheid in Höhe von 72,5 Millionen Euro an Hydrogenious LOHC Infra Bavaria, ein Tochterunternehmen von Hydrogenious LOHC Technologies, für das Projekt Green Hydrogen @ Blue Danube übergeben. Der Bund stellt 70 % der Mittel zur Verfügung, das Land Bayern steuert 30 % bei. Dieses Projekt wurde bereits im Februar 2024 von der Europäischen Kommission als „Wichtiges Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse“ (Important Project of Common European Interest, IPCEI) in der Wasserstoff-Welle „Hy2Infra“ notifiziert. Es trägt zu einer nachhaltigen und stabilen Wasserstoffversorgung der Industrie in Mitteleuropa bei.
Im Rahmen des Projekts Green Hydrogen @ Blue Danube entsteht eine LOHC ReleasePLANT, die ab 2028 bis zu 1.800 Tonnen grünen Wasserstoff an Abnehmer im bayerischen Industriegebiet im Donauraum liefern wird. Dank der innovativen „Liquid Organic Hydrogen Carrier“-Technologie (LOHC) von Hydrogenious können industriell relevante Mengen grünen Wasserstoffs auf Basis bereits bestehender Infrastruktur für flüssige Brennstoffe nach Süddeutschland transportiert werden. Dieser Wasserstoff steht nicht nur für die Versorgung lokaler industrieller Abnehmer zur Verfügung, sondern kann auch in Pipelinenetze wie die HyPipe Bavaria eingespeist werden. Durch geplante Verbindungen zum deutschen Wasserstoff-Kernnetz und dem europäischen Wasserstoff-Backbone kann dieses Netz noch weiter ausgebaut werden, was die Resilienz des Energiesystems erhöht.
Mit der LOHC-Technologie von Hydrogenious kann Wasserstoff in einem chemischen Prozess, der Hydrierung, sicher an das schwer entflammbare Thermalöl Benzyltoluol gebunden werden. Dieses Öl kann mit herkömmlicher Infrastruktur wie Lastwagen, Zügen, Binnenschiffen und Tankern transportiert werden, ohne dass Wasserstoff verloren geht. Diese Technologie stellt eine sehr sichere und einfache Möglichkeit dar, große Mengen Wasserstoff ins Hinterland zu transportieren, insbesondere im Vergleich zu anderen Transportmethoden. Am Zielort wird der Wasserstoff in einem chemischen Dehydrierungsprozess aus dem Öl freigesetzt und steht in hoher Reinheit für industrielle Anwendungen, die Stromerzeugung oder den Mobilitätssektor zur Verfügung. Das Trägeröl wird bei diesem Prozess nicht verbraucht und kann erneut für die Speicherung und den Transport von Wasserstoff verwendet werden.
Statements
Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz
„Die Energiewende bleibt auch angesichts weiterer Krisen- und Konfliktherde eine der größten Herausforderungen für unser Land. Mit der Förderung von Wasserstoffprojekten gehen wir einen wichtigen Schritt hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft in Europa und darüber hinaus. Wir geben den Startschuss für die Errichtung von Elektrolyseuren der dreistelligen Megawatt-Klasse und ermöglichen damit wichtige Fortschritte bei der inländischen Produktion von grünem Wasserstoff. Eine leistungsfähige Wasserstoffinfrastruktur spielt eine Schlüsselrolle, um die Dekarbonisierung der Industrie und des Energiesektors zu ermöglichen. Wasserstoffleitungen werden die Lebensadern der Industriezentren sein. Damit schaffen wir die Voraussetzung für klimaneutrales Wachstum.“
Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
„Der heutige Tag markiert einen wichtigen Meilenstein beim Aufbau einer leistungsfähigen und diversifizierten Wasserstoff-Infrastruktur für Europa, Deutschland und Bayern. Mit der heutigen Übergabe des Förderbescheids an Hydrogenious für das Wasserstoff-IPCEI-Projekt „Green Hydrogen @ Blue Danube“ setzen Bayern und der Bund einen wichtigen Impuls für globale Wasserstoff- Wertschöpfungsketten. Ich freue mich, dass Bayern eine Heimat für innovative Lösungen im Bereich des Wasserstoffs ist und bleiben wird.“
Dr. Daniel Teichmann, CEO und Gründer Hydrogenious LOHC Technologies
„Wir möchten dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung danken. Die von der EU als IPCEI notifizierten Projekte sind für den zeitnahen Aufbau der europäischen Wasserstoffwirtschaft von entscheidender Bedeutung, und wir sind stolz darauf, daran mitzuwirken. Durch den Aufbau der weltweit größten LOHC-basierten Wasserstoff-Versorgungsinfrastruktur tragen wir dazu bei, die ehrgeizigen Ziele Deutschlands zur Beschleunigung der Energiewende und zur Dekarbonisierung der Industrie bis 2030 zu erreichen.“
Über Hydrogenious LOHC
Hydrogenious LOHC Technologies stellt das fehlende Bindeglied für flexible Wasserstoff-Wertschöpfungsketten weltweit. Basierend auf seiner bewährten Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC)-Technologie ermöglicht der 2013 gegründete Marktpionier die Speicherung und den Transport von Wasserstoff auf besonders sichere, einfache und effiziente Weise – bei hohen Speicherdichten, unter Umgebungsbedingungen und in konventioneller Flüssigbrennstoff-Infrastruktur. Das Portfolio des Erlanger Scale-Up und seiner internationalen Joint-Venture- und Tochterunternehmen umfasst heute stationäre und mobile (On-Board-)Anwendungen auf LOHC-Basis, einschließlich schlüsselfertiger (De-)Hydrierungsanlagen, Betrieb & Wartung und LOHC-Logistik. www.hydrogenious.net
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Quelle: ots