KI-Nutzung steigt sprunghaft an: Zeitersparnis überschätzt – Wirkung und Sinnhaftigkeit besser messen

Düsseldorf (ots) –
Die neuesten Ergebnisse der Adecco-Studie „Global Workforce of the Future“ zeigen einen deutlichen Anstieg der KI-Nutzung und fordern Führungskräfte auf, sich stärker auf Strategie und Engagement zu konzentrieren.
Die Adecco Group, ein globales Beratungsunternehmen für Talente und Technologie, veröffentlicht ihre sechste jährliche Global Workforce of the Future-Studie mit dem Titel „Humanity at work: How to thrive in the AI era“.
Die Studie zeigt, wie Künstliche Intelligenz, Sinnhaftigkeit und menschliche Netzwerke die Arbeitswelt neu formen – und was Führungskräfte jetzt tun müssen, um Schritt zu halten.
Auf Basis der Antworten von 37.500 Beschäftigten aus 31 Ländern und 21 Branchen zeigt sich: Im Schnitt geben Arbeitnehmende an, zwei Stunden täglich durch KI zu sparen, in Deutschland sind es 113 Minuten pro Tag. Doch die gefühlte Produktivitätssteigerung spiegelt sich in vielen Unternehmen kaum wider – ein Zeichen für die Kluft zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
KI erweitert Fähigkeiten
Künstliche Intelligenz wird zunehmend zum produktiven Begleiter im Arbeitsalltag. In Deutschland geben 90 % der Beschäftigten an, dass KI ihnen Aufgaben ermöglicht, die zuvor außerhalb ihrer Möglichkeiten lagen – weltweit liegt dieser Wert bei 77 %. Fast ebenso viele berichten, dass ihre Tätigkeiten und die dafür benötigten Kompetenzen sich durch den Einsatz von KI bereits verändert haben oder in naher Zukunft verändern werden. KI wird damit nicht nur als Werkzeug, sondern als echter Fähigkeitsverstärker wahrgenommen.
Unsicherheit bleibt
Trotz des hohen Potenzials besteht weiterhin Unsicherheit. 93 % der Arbeitnehmenden in Deutschland erwarten, dass KI neue Arbeitsplätze schaffen wird (global: 76 %) und 36 % rechnen mit einer Umgestaltung bestehender Aufgaben (global: 30 %). Zugleich zeigt sich, dass viele Beschäftigte mehr Orientierung und Sicherheit im Umgang mit der neuen Technologie wünschen. Die hohe Geschwindigkeit des technologischen Wandels führt mitunter zu Überforderung – insbesondere dann, wenn klare Rahmenbedingungen fehlen.
Sinn und Vertrauen sind entscheidend
Ob KI akzeptiert wird, hängt für viele Beschäftigte von Sinn, Transparenz und Vertrauen ab. 41 % der Arbeitnehmenden in Deutschland sehen deutlichen Weiterbildungsbedarf, um mit der technologischen Entwicklung mitzuhalten. Wer versteht, wie KI die eigene Rolle prägt, bleibt mit dem Unternehmen meist langfristig verbunden. Global betrachtet sorgen sich 44 % zudem um Datenschutz und Datensicherheit.
Zukunftsfitte Belegschaft wächst stark
Der Anteil der sogenannten „zukunftsfitten“ Arbeitnehmenden – also jener, die über die nötigen digitalen Kompetenzen verfügen, um die Chancen von KI aktiv zu nutzen – wächst rapide. Global betrachtet schätzen sich 2025 rund 37 % der Beschäftigten als zukunftsfit ein – mehr als das Dreifache im Vergleich zu 2024 (11 %). Das zeigt: Weiterbildung, klare Kommunikation und strategische Einbindung von KI zahlen sich bereits aus und treiben den Wandel zu einer lernorientierten, zukunftsfähigen Arbeitskultur voran.
„Künstliche Intelligenz ist kein Zukunftsthema mehr – sie ist mitten in unserer Arbeitswelt angekommen. 93 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sehen KI als Chance und Erweiterung ihrer Fähigkeiten, doch viele Unternehmen stecken noch im Abwarten fest. Wer jetzt nicht investiert, verliert. Die Zeitersparnis von 113 Minuten pro Tag ist kein Selbstzweck – sie ist der Weckruf, Arbeit neu zu denken“, sagt Peter Blersch, Country President Adecco Group DACH.
Zukunftskompetenz braucht mehr als Technologie
Die Studie zeigt, dass zukunftsfitte Beschäftigte von klaren Zielen und karrierebezogener Unterstützung profitieren. „KI ist mittlerweile fester Bestandteil des Arbeitsalltags und der Optimismus der Beschäftigten über ihr Potenzial wächst. Doch Technologie allein reicht nicht aus, um Wandel zu gestalten – der Mensch bleibt das Herzstück jeder Transformation. Um Effizienz in geschäftlichen Erfolg zu verwandeln, müssen Unternehmen in Schulungen und Engagement investieren. Mitarbeitende brauchen Vertrauen und Wissen, um KI sinnvoll zu nutzen. Strategisch eingesetzt kann KI Menschen stärken, Vertrauen fördern und bessere Arbeitsumfelder schaffen,“ ergänzt Denis Machuel, CEO der Adecco Group. Trotz hoher Erwartungen verbringen laut Studie ein Drittel der Beschäftigten die durch KI gewonnene Zeit weiterhin mit denselben Aufgaben. Um Effizienz in Engagement zu verwandeln, müssen Arbeitgebende helfen, die Wirkung der Arbeit messbar zu machen und den Anteil sinnvollerer Tätigkeiten zu steigern.
Karriere und Sinn: die neuen Anker der Loyalität
Ein klarer Sinn im Job ist ein entscheidender Faktor für die Mitarbeitendenbindung: 99 % der Arbeitnehmenden, die täglich Sinn in ihrer Arbeit sehen, planen, im Unternehmen zu bleiben – gegenüber nur 53 %, die das nie empfinden. Auch Karriereentwicklung gewinnt an Bedeutung: Ein Drittel würde bei ihrem Arbeitgebenden bleiben, wenn klare Aufstiegsmöglichkeiten geboten werden (2024: 22 %).
KI als Partner:in, nicht Entscheider:in
Mitarbeitende begrüßen KI für Automatisierung und Schulung, bevorzugen jedoch weiterhin menschliches Urteilsvermögen bei wichtigen Karriereentscheidungen. Führungskräfte und Manager:innen sind laut Studie deutlich offener gegenüber KI-Agenten als Berufseinsteigende – ein Hinweis auf den Bedarf an transparenter Kommunikation und ethischen Leitplanken. Besonders interessant: Zukunftsfitte Beschäftigte, die ein bewusstes Verständnis für ihre persönliche Wirkung im Unternehmen haben – also wissen, welchen Beitrag ihr Handeln für das Team, den Geschäftserfolg oder die Kund:innen leistet – und aktiv Verantwortung für ihre persönliche Weiterentwicklung übernehmen, zeigen ein deutlich höheres Vertrauen in KI-Technologien als ihre Kolleg:innen.
Blersch fügt hinzu: „KI hat das Potenzial, Arbeit grundlegend zu verändern – aber nur, wenn wir sie richtig nutzen. Im Moment messen wir Effizienz in Minuten statt in Wirkung. Viele Menschen sehen einen klaren Weiterbildungsbedarf, um Schritt zu halten. Wenn wir diese Lücke nicht schließen, wird KI nicht zur Chance, sondern zum Wettbewerbsnachteil. Jetzt ist der Moment, Arbeit neu zu definieren.“
Die vollständige „Global Workforce of the Future“-Studie 2025 ist hier (https://ots.de/iVCsy6) verfügbar.
Über die Adecco Group
Die Adecco Group ist das weltweit führende Unternehmen für Personal- und Technologieberatung. Unser Ziel ist es, die Zukunft der Arbeit für alle Menschen zu gestalten.
Über unsere drei globalen Geschäftsbereiche – Adecco (https://www.adecco.com/), Akkodis (https://www.akkodis.com/) und LHH (https://www.lhh.com/de/de/) – in 60 Ländern fördern wir nachhaltige und lebenslange Beschäftigungsfähigkeit, bieten digitale und ingenieurtechnische Beratungsleistungen zur Unterstützung von Transformationen an und befähigen Organisationen, ihre Belegschaften optimal einzusetzen. Die Adecco Group geht mit gutem Beispiel voran und engagiert sich für nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit sowie für den Aufbau widerstandsfähiger Volkswirtschaften und Gemeinschaften. Die Adecco Group AG hat ihren Hauptsitz in Zürich, Schweiz (ISIN: CH0012138605) und ist an der SIX Swiss Exchange unter dem Tickersymbol ADEN notiert.
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Quelle: ots