Köln (ots) –
– Adrien Fourmaux/Alex Coria liefern auf den spektakulären Wertungsprüfungen des finnischen „Schotter-Grand-Prix“ erneut einen fehlerfreien Job ab und werden Dritte
– Fantastische M-Sport-Mechaniker bauen in nur vier Stunden den rundherum beschädigten Puma Hybrid Rally1 von Grégoire Munster/Louis Louka wieder auf
– Steile Lernkurve für die Junioren-Weltmeister William Creighton/Liam Regan bei ihrem ersten Start mit dem Ford Fiesta Rally2 bei der enorm schnellen „1000-Seen-Rallye“
Das werksunterstütze Team M-Sport Ford hat mit dem über über 368 kW (500 PS) starken Puma Hybrid Rally1 bei der Rallye Finnland das vierte Podiumsresultat der laufenden Rallye-WM-Saison erzielt. Adrien Fourmaux und Copilot Alexandre Coria konnten den „Schotter-Grand-Prix“ in den Wäldern rund um die regionale Metropole Jyväskylä auf Rang drei beenden. Dieses Kunststück war den beiden Franzosen zuvor auch auf den winterlichen Eispisten Schwedens, in der Savanne der Safari-Rallye Kenia sowie auf den schnellen Naturwegen in Polen gelungen. Damit hat Fourmaux nach neun von 13 WM-Läufen als Fünfter der Fahrertabelle seinen Rückstand auf den vierten Rang verkürzen können. Grégoire Munster und Louis Louka wurden nach 20 Wertungsprüfungen (WP) mit einer Gesamtlänge von knapp 300 Kilometer auf Rang fünf der WRC-Klasse für Teilnehmer mit Fahrzeugen aus der Rally1-Topkategorie gezählt.
Unerwartet einsetzender Regen hatte die Bedingungen auf den enorm schnellen WP mit ihren zahlreichen Sprungkuppen speziell am Freitag zusätzlich erschwert – die nassen Schotterpisten wiesen tiefe Pfützen sowie besonders glatte, mitunter schlammige Oberflächen auf. Wie nahezu alle Starter kämpfte auch Fourmaux mit den Grip-Verhältnissen, hielt seinen Turbo-Hybrid-Allradler dank cleverem Risiko-Management aber sicher auf der Strecke. Als die Niederschläge ab der Mittagspause nachließen, konnte der 29-Jährige an das Tempo der Spitzengruppe anschließen. Hierbei halfen auch gezielte Fahrwerksanpassungen, die dem Franzosen auf der Nachmittagsschleife größeres Vertrauen in das Handling seines Ford gaben.
Mit einer Serie von Top-5- und Top-6-Zeiten kämpfte sich Fourmaux bis zum Etappenziel auf den fünften Zwischenrang vor. Damit hatte er sich für den Samstag eine gute Ausgangsposition geschaffen. Sie spülte ihn durch ein Problem am Auto von Elfyn Evans schnell auf den vierten Platz nach vorne. Die 20,19 Kilometer lange Päijälä-Prüfung beendete Fourmaux als Drittschnellster, bei der zweiten Passage über die 33 Kilometer der legendären Ouninpohja-WP war er Vierter – so, wie in der Gesamtwertung vor der finalen Etappe.
Dieser „Super-Sonntag“ umfasste weitere vier Wertungsprüfungen inklusive der „Power-Stage“. Auf ihr können die fünf Schnellsten nochmal bis zu fünf WM-Punkte einsammeln. Erneut zahlte sich die Konstanz von Adrien Fourmaux aus: Kurz vor Schluss stolperte der amtierende Weltmeister Kalle Rovanperä über einen aufgewirbelten Stein auf der Idealline und überschlug sich mit seinem Auto in Führung liegend ins Gebüsch. Damit rückte die Nummer 1 im Team von M-Sport Ford dank einer fehlerfreien Vorstellung auf Rang drei nach vorne. Die viertbeste Zeit auf der Power Stage brachte ihm zwei weitere WM-Zähler ein. Insgesamt nimmt der Franzose damit 18 Punkte aus Finnland mit nach Hause. In der Fahrerwertung trennen ihn jetzt nur noch 13 Zähler vom WM-Vierten Evans.
Sensationelles Können der M-Sport-Mechaniker rettet die Rallye von Grégoire Munster
Im zweiten Ford Puma Hybrid Rally1 erlebten Grégoire Munster und Beifahrer Louis Louka wie erwartet ein schwieriges Wochenende – für die beiden Belgier war es die erste Rallye Finnland am Steuer eines Wettbewerbsfahrzeugs aus der Topklasse. Am Freitag wurden sie beim Start in die WP 4 von einem frisch einsetzenden Regenschauer überrascht. Dennoch schlugen sie auf der folgenden WP mit der siebtschnellsten Zeit wieder zurück und festigten damit vor der Mittagspause ihren siebten Rang in der Gesamtwertung. Auch am Nachmittag lieferten sie eine stabile Vorstellung ab. Am Samstagmorgen legten sie mit ihrem Turbo-Allradler jedoch eine mehrfache Rolle aufs Parkett. Dabei wurde der Puma Hybrid Rally1 schwer in Mitleidenschaft gezogen. Bis zum Restart am Sonntag gelang den M-Sport-Mechaniker innerhalb der erlaubten Reparaturzeit von vier Stunden jedoch eine Meisterleistung, Munster/Louka konnten die letzte Etappe wieder in Angriff nehmen. Als Fünftschnellste auf der Power-Stage buchten sie noch einen Punkt auf ihr WM-Konto.
Steile Lernkurve für William Creighton mit dem Ford Fiesta Rally2 in der WRC2-Klasse
William Creighton und Copilot Liam Regan kannten die Rallye Finnland zuvor nur aus der Junioren-WM, in der mit langsameren Rallye-Versionen des Ford Fiesta gefahren wird. Für die amtierenden Champions stand bei ihrem Einsatz mit dem gut 213 kW (290 PS) starken, ebenfalls allradgetriebenen Fiesta Rally2 vor allem eines auf dem Programm: lernen und Erfahrung sammeln. Dies ist den beiden Iren allen Schwierigkeiten zum Trotz gelungen. Schon am Freitag rückten sie in puncto WP-Zeiten immer näher an die daheim kaum schlagbaren Skandinavier heran. Auf der sechsten Prüfung beschädigten sie jedoch die Kühler ihres Fahrzeugs und mussten vorläufig aufgeben. Nach dem Restart am Samstag wurden sie nochmal durch einen Reifenschaden aufgehalten, sie mussten das Rad noch auf der Prüfung tauschen. Der Sonntag verlief ohne Zwischenfälle. Rang 18 in der WRC2-Kategorie stellt für sie ein zufriedenstellendes Resultat dar.
„Am Sonntagmorgen hatte ich kaum damit gerechnet, dass wir auch in Finnland ein Podestergebnis für Adrien Fourmaux und Alex Coria feiern dürfen – das war am Ende eines anspruchsvollen Wochenendes eine schöne Überraschung“, erläutert M-Sport-Teamchef Richard Millener. „Adrien hat während dieser Rallye mit der Abstimmung seines Autos gekämpft, das Wetter machte es nicht einfacher. Dennoch konnte er einmal mehr mit einer konzentrierten und cleveren Fahrt zum vierten Mal in dieser Saison auf Rang drei vordringen. Mit Staunen haben wir aber auch gesehen, wie unsere Mechaniker das Auto von Grégoire Munster in nur vier Stunden wieder auf die Räder gestellt haben – das war wirklich ein fantastischer Job. Nach drei WM-Läufen kurz hintereinander freuen wir uns jetzt auf eine kurze Auszeit. Wir gehen mit einem starken Ergebnis in die Sommerpause und ich denke, wir werden auch bis zum Saisonende stark unterwegs sein.“
Adrien Fourmaux / Alexandre Coria (F/F, Ford Puma Hybrid Rally1, Startnummer 16); Ergebnis: Platz 3. WM-Rang: 5.
„Das war ein verflixtes Wochenende“, gestand Adrien Fourmaux. „Ich habe bei diesen schwierigen Bedingungen nie das volle Vertrauen ins Auto gefunden. Darum sind wir es clever angegangen, haben Fehler vermieden und auf den ersten beiden Tagesetappen intensiv an der Abstimmung gearbeitet. Dabei konnten wir Fortschritte machen. Danach war die Ouninpohja-Prüfung mit dem Ford Puma schlicht und ergreifend ein tolles Erlebnis! Mit einem Podestergebnis hatten wir gar nicht gerechnet. Jetzt freue ich mich auf etwas Urlaub, bevor das Ende der Saison mit der Akropolis-Rallye Griechenland beginnt.“
Grégoire Munster / Louis Louka (B/B, Ford Puma Hybrid Rally1, Startnummer 13). Ergebnis: Platz 49 (5. in WRC1). WM-Rang: 12.
„Unsere erste Rallye Finnland mit einem Rally1-Fahrzeug stellte sich wie erwartet als schwierig heraus – speziell bei diesen Witterungsbedingungen“, so Grégoire Munster, der mit luxemburgischer Lizenz startet. „Mit unserem Freitag können wir ganz zufrieden sein. Der zweite Tag war mit dem Ausfall natürlich eine Enttäuschung – und besonders ärgerlich, weil wir dadurch die beiden Durchgänge über die berühmte Ouninpohja verpasst haben. Das Team hat tatsächlich einen unfassbaren Job abgeliefert und den Puma für den Sonntag wieder repariert. Dadurch konnten wir nochmal 40 WP-Kilometer abspulen und für einen versöhnlichen Abschluss sorgen.“
Williams Creighton / Liam Regan (IRL/IRL, Ford Fiesta Rally2, Startnummer 30). Ergebnis: WRC2-Platz 18. WM-Rang (WRC2): Rang 20.
„Mit den unbeständigen Bedingungen und den Regenschauern war es für uns eine schwierige Rallye“, betont William Creighton. „Leider mussten wir den Fiesta Rally2 am Freitag vorzeitig abstellen, aber dem Team ist es gelungen, das Auto für den Samstag wieder an den Start zu bringen. Damit konnten wir weitere Finnland-Kilometer sammeln. Die Atmosphäre bei diesem WM-Lauf ist unglaublich – hier möchte ich auch in Zukunft unbedingt wieder fahren!“
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