Zug (ots) –
Wenn Unternehmen ihre Gewinne ausschütten, greift der Staat beherzt zu. Und zwar gleich zwei Mal: Auf Unternehmens- und auf Anteilseignerebene. In Deutschland ist der Fiskus dabei im internationalen Vergleich besonders gierig und liegt auf Platz fünf von 33 untersuchten Staaten. Der Spitzenreiter ist Frankreich. In anderen europäischen Ländern wie Italien, Österreich, Schweden, Finnland, Spanien oder den Niederlanden werden weniger Steuern fällig. 2020 betrug die deutsche Steuer auf Unternehmensebene 29,94 Prozent, auf Anteilseignerebene 18,48 Prozent. Zusammen wird somit rund die Hälfte der Gewinne als Steuer abgezogen. Das zeigt das „Schwarzbuch Steuer(un)gerechtigkeit“ der Schippke Wirtschaftsberatung, für die Studien und Analysen von Ministerien, Verwaltungen und Forschungsinstituten ausgewertet werden, hier aus Zahlen des Bundeszentralamts für Steuern.
In Bulgarien zahlen Unternehmen nur zehn Prozent und Anteilseigner nur 4,5 Prozent Steuern auf den Gewinn, das Land auf der Balkanhalbinsel verlangt somit die geringsten Abgaben für Firmengewinne. In Slowenien fallen auf den Gewinn zusammen 41,28 Prozent an. Bei knapp über 42,1 Prozent liegen Luxemburg und Spanien.
Die Steuern auf Unternehmensebene sind in keinem europäischen Land so hoch wie in Deutschland. Selbst Frankreich liegt mit 28,92 Prozent noch einen Prozentpunkt unter der Bundesrepublik mit 29,94 Prozent. Einzig Malta verlangt 35 Prozent – dafür werden dort keine Anteilseigner-Abgaben fällig. Außerhalb Europas greift nur Japan mit 30,42 Prozent stärker in die Brieftasche als der deutsche Fiskus. Die Besteuerung der Anteilseigner, etwa bei Dividenden, wird nicht immer in voller Höhe verlangt, wenn beispielsweise der Grundfreibetrag greift.
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