Berlin (ots) –
Die Zahlen sind alarmierend und mit Blick auf 14,8 Millionen Hauskatzen und die im Zuge der Corona-Pandemie immer beliebter werdende Katzenhaltung ein wachsendes Problem für die Umwelt: Mehr als 630.000 Tonnen Müll fallen jedes Jahr in Deutschland durch mineralische Streu an, das entspricht der Ladung von 63.000 Müll-Lastwagen. Die Auswirkungen auf Natur und Klima sind dabei massiv, weil es sich um nicht wiederverwertbaren Müll handelt, der größtenteils verbrannt wird. Die Initiative „Cats for Future“ fordert deshalb ein Umdenken und ein Verbot mineralischer Produkte zugunsten nachhaltiger Pflanzenstreu, die deutlich effektiver und ökologisch abbaubar ist.
„Ein Nein zu mineralischer Streu ist ein Ja für den Schutz der Umwelt. Die Wahl einer pflanzlichen, nachhaltigen Katzenstreu ist eine Entscheidung für zertifizierte Rohstoffe, für kürzere Transportwege, für mehr Effizienz, für Kompostierbarkeit und für CO2-Einsparung, aber vor allem ist es eine Entscheidung für die massive Reduzierung des Müllaufkommens“, sagt Michael Behnke, Repräsentant der Plant Litter Association, einer europäischen Vereinigung, die bis 2030 ein Verbot mineralischer Streu fordert. In Zusammenarbeit mit renommierten Wissenschaftlern und unterstützt von namhaften NGOs will sie mit der Initiative „Cats for Future“ auf das Thema aufmerksam machen und einen Haltungswechsel anstoßen.
Unterstützung der Initiative durch Cradle to Cradle NGO
Tim Janßen, Geschäftsführender Vorstand von Cradle to Cradle NGO, begründet das Engagement seiner NGO mit dem nachhaltigen Effekten für die Umwelt: „Jeder Abfall muss Nährstoff für etwas Neues sein. Pflanzliche Katzenstreu erfüllt diesen Anspruch im Gegensatz zu mineralischer Streu. Wenn ein Produkt Teil eines geschlossenen biologischen Kreislaufs ist, ist der Cradle to Cradle-Gedanke Realität – deshalb unterstützen wir die Cats for Future-Initiative der PLA.“
Traditionell nutzen noch immer neun von zehn KatzenhalterInnen in Deutschland mineralische Streu. Sie besteht in der Regel aus nicht erneuerbaren Rohstoffen, die mit einem hohen CO2-Ausstoß transportiert werden. Betonit, Tonerden oder Sepiolith stammen vorwiegend aus Minen in Afrika, Kanada oder Spanien. China fertigt mit hohem Energieeinsatz Silikat-Streu aus Sand. „Mit nachhaltigen Ansprüchen an zirkuläre Produkte sind solche Prozesse nicht zu vereinbaren. Wer etwas für die Umwelt tun will, sollte natürlich streuen“, sagt Behnke.
Als Alternative gibt es pflanzliche Produkte, die aus Sekundär-Rohstoffen der Getreideverarbeitung und holzverarbeitenden Industrie hergestellt werden. Sie sind deutlich effizienter, sodass in einem Haushalt mit Katzenhaltung jährlich durchschnittlich nur 64 Kilogramm und damit über 200 Kilogramm weniger Müll anfallen als bei der Nutzung mineralischer Streu. Die Rohstoffe haben dazu kurze Transportwege, um die CO2-Belastung niedrig zu halten. Für pflanzliche Streu werden hierzulande keine Lebensmittel vernichtet oder zusätzliche Bäume gefällt.
Pflanzliche Produkte vollständig kompostierbar
Mehr Effektivität bedeutet nicht nur weniger Müllaufkommen. Hinzu kommt, dass bei pflanzlicher Streu statt Restmüll eine Entsorgung im Bioabfall grundsätzlich möglich und unproblematisch ist, wenn die Kommunen dafür die notwendigen Voraussetzungen schaffen. Erste Gemeinden in Deutschland und Frankreich setzen dies bereits erfolgreich um. Cats for Future fordert hier die Schaffung politischer Rahmenbedingungen für eine flächendeckende Entsorgung pflanzlicher Streu im Biomüll. Als Teil der zirkulären Abfallwirtschaft ist pflanzliche Streu industriell kompostierbar und kann einen Beitrag in der Methanisierung und Gewinnung von Bio-Gas leisten.
Pressekontakt:
Michael Behnke
Repräsentant PLA Deutschland