Düsseldorf (ots) –
Bundesarbeitsminister Heil fordert eine Homeoffice-Pflicht – und das auch nach der Pandemie. Tritt der Fall ein, dann darf der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern nur in Ausnahmefällen das Recht auf Homeoffice verweigern. Das stößt bei vielen Arbeitnehmern auf positive Resonanz. Nicht umsonst sprechen viele Menschen von der „neuen Freiheit dank Homeoffice“. Doch wie sinnvoll ist eine solche Verpflichtung wirklich und wie wirkt sie sich auf Unternehmen aus?
„Was erst einmal wie ein Traum klingt, hat seine Schattenseiten“, so Personalexperte Tobias Zulauf. Denn nicht nur seien viele Mitarbeiter zuhause nicht genügend ausgestattet, um produktiv zu arbeiten. Auch der Zusammenhalt im Team leide stark darunter. Welche anderen Gründe gegen eine Homeoffice-Pflicht sprechen und wie Unternehmen die Schwächen gezielt umgehen können, erklärt Zulauf in folgendem Gastbeitrag.
1. Der gemeinsame Austausch fehlt
Die Arbeit im Homeoffice erschwert es den Angestellten eines Betriebes, sich einmal ungezwungen zu unterhalten. Denn während der Stunden daheim sind alle Mitarbeiter isoliert – da reicht auch das kurze Meeting über den Videostream kaum aus, um einmal ein wenig miteinander zu reden. Gerade das wäre aber erforderlich, um sich gegenseitig besser kennenzulernen. Denn auf diese Weise entsteht eine Atmosphäre vieler Menschen, die jeweils auf sich alleine gestellt sind.
2. Das Vertrauen schwindet
Arbeit ist oft Teamwork. Hier gilt es, dass sich jeder Teilnehmer auf die Person neben sich verlassen kann. Dafür wäre es jedoch erforderlich, dass sich das Personal etwas besser kennen und sie abseits der Arbeit auch ungezwungen miteinander reden können. Durch die Isolation im Homeoffice gelingt es aber deutlich schwerer, das so dringend notwendige Vertrauen in die Kollegen aufzubauen – dadurch wird der Erfolg der Arbeit gefährdet.
3. Gesellschaft und Nähe fehlen
Nicht alleine für das eigene Wohlbefinden wäre es wichtig, von Menschen umgeben zu sein. Auch der fachliche Austausch kann bereits von einer kurzen Unterhaltung profitieren. Das gemeinsame Suchen nach Antworten auf offene Fragen oder nach Lösungen für ein aktuelles Problem dient dem Erfolg der Tätigkeit – und kommt damit dem Unternehmen zugute. Im Homeoffice sind diese Möglichkeiten aber meist nicht gegeben. Der einzelne Arbeiter ist auf sich selbst gestellt.
4. Gute Arbeit erfordert gute Voraussetzungen
Insgesamt ergibt sich durch das Homeoffice also ein Arbeitsumfeld, das den Angestellten kaum glücklich werden lässt. Seine Zufriedenheit wäre jedoch die Grundlage, damit er täglich motiviert seinen Aufgaben nachgehen und diese mit den bestmöglichen Leistungen erfüllen kann. Stattdessen sinkt seine Produktivität. Im schlimmsten Falle verliert er den Spaß an seinem Job, den er in den Zeiten vor dem Homeoffice noch gerne ausgeübt hat.
5. Wünsche und Bedürfnisse beachten
Wie oft das Homeoffice mittlerweile abgelehnt wird, lässt sich in zahlreichen Unternehmen erkennen. Hier betteln die Angestellten förmlich darum, wieder ins Büro zurückkehren zu dürfen. Ein Wunsch, der respektiert werden sollte. Das Homeoffice an sich mag keine schlechte Idee sein, um den Angestellten hin und wieder von zuhause aus arbeiten zu lassen. Eine dauerhafte Lösung, die per gesetzlicher Pflicht umgesetzt wird, darf darin aber nicht gesehen werden.
Über Tobias Zulauf:
Tobias Zulauf entwickelte gemeinsam mit seinem Geschäftspartner die PME-Methode und gründete die UnternehmerRevolution GmbH. Sie unterstützen Unternehmer dabei, zum attraktivsten Arbeitgeber in ihrer Region und Branche zu werden und auf diesem Wege zu Wunschmitarbeitern zu gelangen. Weitere Informationen unter: https://pmemethode.de/
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