Weniger mängelfreie Fahrzeuge an den TÜV NORD Stationen
Hannover (ots) –
Deutschlands Autofahrerinnen und Autofahrer sind weiterhin mit technisch überwiegend sicheren Fahrzeugen unterwegs – auch wenn die Zahl der Mängel leicht gestiegen ist. 59,4 Prozent aller an den TÜV NORD Stationen geprüften Pkw erhielten ohne Beanstandung die Plakette, das sind 0,8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. 25,2 Prozent der Fahrzeuge wiesen so erhebliche Mängel auf, dass sie zunächst repariert werden mussten, bevor die neue Plakette erteilt werden konnte.
Seit Mai 2018 existiert neben den bekannten Kategorien „ohne Mängel“, „geringe Mängel“, „erhebliche Mängel“ und „verkehrsunsicher“ auch die fünfte Kategorie „gefährliche Mängel“. Diese wird statistisch den „erheblichen Mängeln“ zugerechnet. Ein „gefährlicher Mangel“ liegt vor, wenn ein Defekt eine unmittelbare Verkehrsgefährdung oder eine erhebliche Umweltbeeinträchtigung darstellt – etwa, wenn an einem Fahrzeug alle Bremslichter ausgefallen sind. Die Grundlage für den AutoBild TÜV-Report 2026 bildet unter anderem auch die Auswertung aller Hauptuntersuchungen, die zwischen Juni 2024 und Juni 2025 an mehr als 250 TÜV NORD Stationen und in über 10.000 TÜV NORD-Partnerwerkstätten durchgeführt wurden.
Alter des Fahrzeugbestands wirkt sich auf Mängelquote aus
Ein deutlicher Trend im diesjährigen TÜV-Report: Mit zunehmendem Alter steigt die Mängelhäufigkeit merklich an. Fahrzeuge, die zehn Jahre oder älter sind, zeigen überdurchschnittlich oft sicherheitsrelevante Defekte – insbesondere an Bremsen, Achsaufhängung und Beleuchtung. Bei den an den TÜV NORD Stationen vorgestellten Fahrzeugen betrug das Durchschnittsalter 10,8 Jahre. Das zunehmende Durchschnittsalter des Pkw-Bestands hat direkte Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit. So nimmt der Anteil der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln mit jedem weiteren Jahr deutlich zu: Bei drei Jahre alten Pkw liegt der Anteil bei rund 6 Prozent, bei zehn Jahre alten Fahrzeugen bereits bei 23 Prozent, bei über zwölf Jahre alten sogar bei rund 28 Prozent.
Hauptursachen sind Materialermüdung, verschlissene Bauteile und elektronische Alterung. Kunststoff- und Gummikomponenten verlieren ihre Elastizität, Leitungen und Steckverbindungen werden anfällig für Korrosion, Bremsleitungen können undicht werden, und in älteren Fahrzeugen treten vermehrt Fehlfunktionen bei ABS- und ESP-Systemen auf. Hinzu kommt eine sinkende Wartungsbereitschaft vieler Halterinnen und Halter älterer Fahrzeuge: Regelmäßige Inspektionen werden aus Kostengründen häufiger verschoben, Ersatzteile sind teurer oder schwerer zu beschaffen. Dadurch steigt das Risiko plötzlicher Ausfälle – etwa durch defekte Beleuchtung, Bremsen oder Motorsteuerungen
Die unabhängige und neutrale Hauptuntersuchung ist und bleibt ein zentraler Pfeiler der Verkehrssicherheit. Sie sorgt dafür, dass Fahrzeuge mit technischen Mängeln erkannt und in die Werkstätten zurückgeführt werden. Dieser Mechanismus trägt wesentlich dazu bei, dass Autofahrende regelmäßig in den guten technischen Zustand ihrer Fahrzeuge investieren – zum Schutz aller Verkehrsteilnehmenden.
„Der Fahrzeugbestand in Deutschland ist so alt wie nie zuvor. Diese Entwicklung sehen wir auch in den Mängelstatistiken“, erklärt Hartmut Abeln, Geschäftsführer von TÜV NORD Mobilität und Mitglied der Konzerngeschäftsleitung der TÜV NORD GROUP. „Ältere Fahrzeuge können technisch zuverlässig sein, wenn sie regelmäßig gewartet und fachgerecht instandgehalten werden. Doch mit zunehmender Laufleistung steigen naturgemäß die Belastung und der Verschleiß sicherheitsrelevanter Komponenten. Entscheidend ist deshalb das Verantwortungsbewusstsein der Fahrzeughalterinnen und -halter. Wer Inspektionen und Wartungsarbeiten ernst nimmt, leistet einen aktiven Beitrag zur Verkehrssicherheit sowie Nachhaltigkeit – und sorgt zugleich dafür, dass das eigene Auto länger zuverlässig bleibt.“
Kleinwagen siegt, viele Elektroautos unter den Besten
In der Gesamtwertung überzeugt der Mazda 2 mit den geringsten Mängelquoten aller Altersklassen und belegt damit Platz eins im TÜV-Report 2026. Auf den weiteren Rängen folgt die B-Klasse von Mercedes-Benz und der VW T-Roc. Auffällig stark präsentieren sich in diesem Jahr Elektrofahrzeuge: Modelle wie der Mini Cooper SE, Fiat 500E und der BMW i3 gehören zu den Top 25 der zuverlässigsten Fahrzeuge. Schlusslicht der diesjährigen Auswertung ist das Tesla Model Y, das im Altersklassenvergleich die höchste Mängelquote aufweist.
Der AutoBild TÜV-Report erscheint jährlich und ist einer der wichtigsten Ratgeber für Autofahrer:innen und Gebrauchtwagenkäufer:innen. Er ist das Ergebnis aller Hauptuntersuchungsergebnisse der TÜV-Unternehmen innerhalb eines Jahres und gibt einen Überblick über den Zustand der einzelnen Automodelle, über die Sicherheit der gesamten deutschen Fahrzeugflotte und über die Problemzonen der Pkw. Das Heft gibt es an jeder TÜV NORD Station und im Zeitschriftenhandel für den Preis von 5,90 Euro. Weitere Informationen zum Report gibt es hier: https://www.tuev-nord.de/de/privatkunden/ratgeber-und-tipps/auto-ratgeber/tuev-report/
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Quelle: ots
