Düsseldorf (ots) –
Die große Bedeutung von digitaler Transformation ist klar auf der Agenda von Energieversorgern zu erkennen – sowohl für den Weg zur Klimaneutralität als auch für einen langfristigen wirtschaftlichen Erfolg. Das zeigt die Studie „Digital@EVU 2021“, die der BDEW, VSE, Kearney und IMP³ROVE in diesem Jahr bereits zum fünften Mal veröffentlicht haben. Über 100 Energieversorger aller Wertschöpfungsstufen und Größenklassen haben an dem diesjährigen Digitalisierungscheck teilgenommen, der allen teilnehmenden Unternehmen eine detaillierte Positionsbestimmung ermöglicht und individuelle Verbesserungsvorschläge macht.
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Energieversorger ein starkes Umsatzwachstum von durchschnittlich 10 Prozent pro Jahr für digitalbasierte Angebote erwarten. Insbesondere digitalbasierte Angebote im Bereich von dezentralen Erzeugungsanlagen, automatisierter Stromhandel, Smart City, E-Mobilität und Energiemanagementlösungen für Kommunen und Industrieunternehmen werden als Hebel für Wachstum gesehen.
Das insgesamt wichtigste digitalbasierte Geschäftsfeld sind dezentrale Erzeugungsanlagen, die bereits jetzt den höchsten Umsatz aller untersuchten Kategorien generieren. In diesem Bereich wird ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 10 bis 15 Prozent p.a. erwartet. Zu den stärksten Umsatztreibern zählt auch die E-Mobilität, für die im Durchschnitt das stärkste Wachstum von über 15 Prozent p.a. erwartet wird.
Eine hohe Aktivität der Branche wird im Bereich der digitalen Kundenzentrierung gesehen: 87 Prozent der Unternehmen erwarten hier neue Anwendungsfälle. Digitale Kundenzentrierung umfasst verschiedene digitale Methoden und Tools, mit denen Kunden in Zukunft ein noch besserer Service geboten werden kann und individuellere Angebote gemacht werden können.
Ein wichtiger Baustein sind Cloud-Lösungen. Rund drei Viertel (77 Prozent) der Unternehmen gaben an, bereits heute Cloud-Services zu nutzen, weitere 17 Prozent planen die Nutzung in den kommenden drei Jahren.
Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung erläutert: „Die Energiewirtschaft meistert tagtäglich große Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende. Die Studie zeigt, dass digitale Anwendungen hier wichtige und kundenorientierte Lösungen liefern. Um die Potentiale dieser digitalen Anwendungen vollständig zu heben, besteht auch politischer Handlungsbedarf. So muss beispielsweise der Gesetzgeber bestehende Rechtsunsicherheiten beim Umgang mit Daten- und Cloudlösungen beseitigen und Haftungsfragen klarer abgrenzen, um die Verfügbarkeit und Nutzung von Daten für innovative, klimafreundliche Lösungen zu beschleunigen.“
„Erkennbar ist, dass die Unternehmen unabhängig von Größe oder Wertschöpfungsstufe die Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation angenommen haben und sich auf den Weg in die digitale Zukunft gemacht haben. Unsere Studie enthält konkrete Fallbeispiele internationaler Energieversorgern.“ so Horst Dringenberg (Kearney)
„Digitalisierung ist ein wesentlicher unterstützender Faktor für den Weg zur Klimaneutralität – die digitale Vernetzung von E-Mobilitätsangeboten regional, national und international ist dabei nur ein Beispiel. Partnerschaften sind zentral für den Erfolg.“ ergänzt Martin Ruppert (IMP³ROVE)
„Die Ergebnisse zeigen, dass Energieversorger an vielen Stellen zunehmend digitale Technologien einsetzen, um den Kunden noch besseren Service zu bieten. Zunehmende Dezentralisierung bedingt mehr Digitalisierung und zudem hat die Corona-Pandemie dabei zu einer zusätzlichen Dynamik geführt.“ so Michael Frank (VSE)
Die Studie vollständige Digital@EVU-Studie 2021 finden Sie hier: https://ots.de/Wf01GK
Das Online-Tool Digital@EVU wurde 2016 vom BDEW gemeinsam mit Kearney und IMP³ROVE entwickelt und hilft Unternehmen der Energiewirtschaft dabei, ihren Digitalisierungsgrad zu ermitteln. Zudem zeigt es gezielt Verbesserungspotenziale auf. Neben der Ausweitung des Digitalisierungsbarometers auf Österreich und die Schweiz haben in diesem Jahr Unternehmen aus über neun verschiedenen Ländern teilgenommen, sodass auch internationale Vergleiche möglich sind. Die über 100 teilnehmenden Energieversorgungsunternehmen bilden einen Querschnitt über die Energiebranche von kleinen Stadtwerken bis hin zu großen, integrierten Energieversorgern.
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