Berlin (ots) – Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) freut sich über einen hochkarätigen neuen Mitarbeiter: Der promovierte Biochemiker Frank Henkler-Stephani wechselt nach 13 Jahren im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zum BVTE. Henkler-Stephani war am BfR für Tabakerzeugnisse, Tabakerhitzer, E-Zigaretten und andere Nikotin-Produkte zuständig.
Im Verband wird sich der 54-Jährige als Senior Director Harm Reduction hauptsächlich um das Themengebiet Risikoreduzierung durch neuartige Erzeugnisse kümmern. Henkler-Stephani sieht seine neue Aufgabe nicht als Seitenwechsel, sondern vielmehr als Chance, das gesundheitspolitische Potential von E-Zigaretten, Tabakerhitzern und anderen neuartigen Nikotinerzeugnissen in den Mittelpunkt der aktuellen Debatten zu rücken. Er möchte in den wissenschaftlichen und politischen Diskurs neue Perspektiven einbringen und zu einer Versachlichung politischer Entscheidungen beitragen.
Henkler-Stephani verfügt über umfangreiche Expertise: Nach einem Studium der Biochemie an der Humboldt-Universität zu Berlin promovierte er anschließend mit einem Stipendium der heutigen „Daimler und Benz Stiftung“ am Imperial College in London mit einer Doktorarbeit zur Krebsauslösung durch das Hepatitis B Virus. Die Krebsproblematik begleitete ihn weiter durch sein gesamtes Berufsleben. Der Schwerpunkt richtete sich später auf Entzündungsprozesse und Schutzmechanismen, durch die der Körper einer Tumorentstehung entgegenwirkt.
Nach der Promotion folgten Forschungsstationen in Stuttgart und Würzburg sowie 2011 die Festanstellung im Bundesinstitut für Risikobewertung. Neben der toxikologischen Bewertung zahlreicher Produkte wirkte er in der Vergangenheit an der Zulassung neuartiger Erzeugnisse ebenso mit wie an Normungsvorhaben für Tabakerzeugnisse und E-Zigaretten sowie der Jugendschutzgesetzgebung. Seit 2011 folgten Untersuchungen im Tabakbereich durch neue Produkte wie die E-Zigaretten und Tabakerhitzer am Markt.
Das alte „Schwarz-Weiß“-Denken der Tabakkontrolle passt aus wissenschaftlicher Sicht des Fachmanns Henkler-Stephani längst nicht mehr. Gesundheitsrisiken des Tabakrauchens können durch neue Technologien stark reduziert werden. „Harm Reduction“ ist eine wichtige Option für Raucher, die nicht entwöhnen können oder nicht auf Nikotin verzichten wollen. Der potentielle Nutzen neuartiger Produkte müsse mehr gewürdigt und die Akzeptanz erhöht werden.
Auch zu technischen und physiologischen Fragen, beispielweise der Nikotinaufnahme bzw. Nikotinanflutung durch E-Zigaretten fehle in den Entscheidungsprozessen oft ein angemessenes Verständnis. Mit fatalen Auswirkungen, wie derzeit die aktuellen Vorschläge der Bundesregierung zur Besteuerung eine erhebliche Benachteiligung von E-Zigaretten und Tabakerhitzern bedeuten würden.
Zu diesen Plänen hat sich der BVTE erst kürzlich geäußert, und eine risikobasierte, maßvolle und bürokratiearme Besteuerung der Produkte unter Einbeziehung gesundheitspolitischer Erwägungen angemahnt. Es sei absehbar, dass neue Schwarzmärkte entstünden, wenn die neuartigen Erzeugnisse wie Tabakzigaretten besteuert werden würden. „Eine Gleichsetzung von Tabakerhitzern und E-Zigaretten mit Tabakzigaretten würde den Umstieg auf diese Produkte mit potenziell geringerem Gesundheitsrisiko verhindern und gleichzeitig dem illegalen Handel eine Sonderkonjunktur bescheren. Dieser Schritt wäre finanzpolitisch riskant und gesundheitspolitisch widersinnig“, sagte BVTE-Hauptgeschäftsführer Jan Mücke in Berlin.
Auf den neuen Kollegen im Team freut sich Mücke sehr: „Frank Henkler-Stephani ist ein Top-Fachmann und eine wertvolle Verstärkung unserer Verbandsarbeit im wichtigen Sektor Harm Reduction.“
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