Berlin (ots) – Nachfrage nach Fachkräften im Gesundheitswesen und für Digitalisierung nimmt weiter zu
– 17 Prozent mehr Stellenangebote im Vergleich zum Vorjahr
– Nachfrage in Einkauf und Materialwirtschaft steigt um fast 50 Prozent
– 10 Prozent mehr Stellen im Gesundheits- und Sozialwesen
Die WBS Gruppe, eine der größten Bildungsanbieterinnen Deutschlands, hat für das erste Halbjahr 2021 den deutschen Stellenmarkt wiederholt umfassend analysiert. Die Ergebnisse stehen ab sofort im aktuellen WBS JobReport zur Verfügung und zeigen: Der Markt erholt sich langsam von der Krise.
Seit mittlerweile eineinhalb Jahren prägt die Corona-Pandemie das Alltags- und Wirtschaftsleben – mit entsprechenden Folgen für den Stellenmarkt. Dieser war im vergangenen Jahr stark von den Auswirkungen der Krise geprägt. In der zweiten Hälfte des Jahres 2020 brach er um rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. In der ersten Jahreshälfte 2021 jedoch scheint sich die Situation normalisiert zu haben – und das trotz steigender Infektionszahlen und weiterhin bestehenden Einschränkungen. Insgesamt wurden mehr als vier Millionen Positionen von über 400.000 Unternehmen in Onlinejobbörsen, auf Firmenwebsites, auf der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit und in Printmedien veröffentlicht. Das Jobangebot ist damit um 17,4 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 gestiegen.
„Ich denke, hier spielt eine gehörige Portion Optimismus mit hinein, die Wirtschaft kommt wieder in Schwung. Gleichzeitig spüren die Unternehmen, dass sie wieder Fachkräfte brauchen und dass die alten Probleme nicht verschwunden sind – Fachkräftemangel und Digitalisierung. Das Bewusstsein für beide Themen ist jetzt wieder stärker. Beides führt dazu, dass Unternehmen im Bereich Personal handeln müssen“, sagt Joachim Giese, Vorstand der WBS Gruppe.
Marketing, Einkauf und Materialwirtschaft sind wachsende Bereiche.
Ein genereller Anstieg an Jobangeboten ist in fast allen Bereichen zu verzeichnen. Insbesondere Sektoren, in denen die direkte Kommunikation mit Kund:innen wieder verstärkt möglich ist, haben angezogen. Dazu zählen beispielsweise die Berufsgruppen Einkauf und Materialwirtschaft, hier stieg das Angebot um 49 Prozent. Ebenso die Marketing-, Werbe- und PR-Branche: Hier können Aspirant:innen aus rund 43 Prozent mehr Stellen aussuchen. Aber auch der Bereich Öffentliche Verwaltung ist stark gefragt: Dort gibt es eine Zunahme von mehr als 14 Prozent bei den Stellenausschreibungen. Die Industrie spürte im vergangenen Jahr die Einschränkungen deutlich. Demgegenüber entspannt sich das Klima aktuell: Hier gibt es 34 Prozent mehr Stellenangebote, insbesondere der Unterbereich „Herstellung von Metallerzeugnissen“ profitiert von einem Schub von 54,5 Prozent.
Fachkräftemangel in Gesundheitswesen und Digitalisierung.
Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen setzt sich ungebrochen fort. Während bereits zu Beginn der Pandemie spürbar mehr Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialwesen gesucht wurden, ist die Nachfrage im ersten Halbjahr 2021 erneut um zehn Prozent gestiegen. „Im Gesundheitswesen gibt es bereits gute Entwicklungen, etwa mehr Ausbildungen in dem Bereich. Das zeigt, dass Maßnahmen, die auf den Weg gebracht wurden, jetzt auch Früchte tragen. Was es allerdings insgesamt braucht, ist ein Dreiklang aus besserer Bezahlung, einem besseren Image und besserer Ausbildung.“, so Giese über mögliche Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel auf diesem Gebiet. Meist gesucht im Sozialbereich ist pädagogisches Fachpersonal (+22 Prozent).
Ähnlich sieht die Situation für Berufsgruppen mit digitalen Kompetenzen aus, 31,6 Prozent mehr Stellenausschreibungen gibt es etwa in den Bereichen IT/Telekommunikation. Speziell Industrie (+46,7 Prozent) und Handel (+46,8 Prozent) sind auf der Suche nach geeignetem Personal. Die zunehmende Digitalisierung der Industrie sowie die Zunahme von E-Commerce zeigen merklich ihre Wirkung.
Berufsanfänger:innen profitieren.
Mit Blick auf die regionale Verteilung der Stellen profitieren vor allem die kleinen Bundesländer. So wächst die Nachfrage im Saarland um rund 29 Prozent und in Bremen um 25,4 Prozent. Mit 766.574 Stellen eröffnet sich das größte Jobangebot in Nordrhein-Westfalen. Bei den Städten überrascht Münster mit einem starken Nachfrageanstieg, hier werden rund 43 Prozent mehr Mitarbeitende gesucht. Was die Hierarchien anbelangt, profitieren insbesondere Young Professionals (+25 Prozent) sowie Projektleiter:innen (+37,9 Prozent) von der starken Nachfrage. In manchen Branchen spielt Bildung jetzt noch mehr als bisher eine entscheidende Rolle auf dem Arbeitsmarkt.
Verluste im Gastgewerbe.
Zu spüren ist der fast ein halbes Jahr andauernde zweite Lockdown vor allem im Hotel- und Gastgewerbe. Hier sind – als einzige Ausnahme im Gesamtvergleich – fast 5 Prozent weniger Positionen ausgeschrieben. Doch seit Hotels und Restaurants wieder geöffnet sind, nimmt auch in dieser Branche die Nachfrage wieder zu. So werden derzeit acht Prozent mehr Köch:innen gesucht.
Diese Meldung sowie die Ergebnisse des gesamten WBS JobReport zum Download finden Sie ab sofort in unserem Pressebereich (https://www.wbs-gruppe.de/presse/aktuelle-pressemeldungen/).
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